Position beziehen – Handlungsfähig bleiben: Selbstverständnis und Haltung in der Gedenkstättenpädagogik
Fortbildung für Multiplikator*innen
27. Februar – 01. März 2026
deutsch
Gedenkstätten für die Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung sind zunehmend rechtsextremen und antisemitischen Angriffen ausgesetzt. Ein staatsbürgerlicher Konsens über die historische Verantwortung für die Massenverbrechen und für die Auseinandersetzung mit der Geschichte erscheint fragil. Öffentliche Relativierungen des Nationalsozialismus, Verhöhnung der Opfer und Diffamierung von Erinnerungsorten greifen auch Werte wie Pluralität, Diversität und Gleichberechtigung massiv an. Was heißt das für die historisch-politische Bildung und für die Gedenkstättenpädagogik? Welche Auswirkungen haben gesellschaftliche Veränderungen und Verschiebungen von politischen Kräfteverhältnissen auf die pädagogische Arbeit? Wie lässt sich in pädagogischen Räumen Position beziehen, wenn auf komplexe Herausforderungen und Fragen extrem rechte und rechtspopulistische Antworten gegeben werden?
Wir nähern uns diesen Fragen über das Konzept »Verunsichernde Orte – Weiterbildung Gedenkstättenpädagogik« und denken mithilfe von ausgewählten Übungen über die pädagogische Arbeit der Teilnehmenden im Themenfeld Geschichte des Nationalsozialismus nach. Der Blick ist dabei einerseits auf eigene Motivationen, Überzeugungen und Zielsetzungen gerichtet. Andererseits geht es um die Reflexion pädagogischer Praxiserfahrungen: Welche politischen Positionierungen begegnen uns? Welche Handlungsmöglichkeiten gibt es in herausfordernden Situationen?
Das Angebot richtet sich an: Gedenkstättenmitarbeiter*innen, schulische Lehrkräfte unterschiedlicher Fachrichtungen und außerschulische Multiplikator*innen, die Besuchergruppen betreuen bzw. mit Gruppen NS-bezogene Gedenkstätten besuchen. Weitere Informationen als pdf
Freitag, 27.02.2026
- Ankommen und Kennenlernen
- Reflexion eigener Geschichtsbilder und Beweggründe für die Arbeit
- Gesellschaftliche Veränderungen und ihr Einfluss auf das pädagogische Handeln
Samstag, 28.02.2026
- Geschichtsrevisionismus als Herausforderung für die Bildungsarbeit
- Umgang mit historischen Vergleichen und eigenen Grenzen
- Expert*innengespräch Rechte Geschichtspolitik, N.N.
Sonntag, 01.03.2026
- Reflexion konkreter Praxisbeispiele
Die Zeitplanung
Wir begrüßen Sie am Anreisetag, den 27.02.2026 um 14:00 Uhr mit Kaffee, Tee und Kuchen. Um 14:30 Uhr beginnt das Seminar. Leider wird es aufgrund zahlreicher An-/Abreisen nicht möglich sein, die Zimmer bereits vor dem Seminarbeginn zu beziehen; dafür wird es vor dem Abendessen Gelegenheit geben (für eine Unterbringung des Gepäcks ist gesorgt). Das Seminar endet am Sonntag, 01.03.2026 mit dem Mittagessen um 12:30 Uhr. Bitte planen sie Ihre Abreise nicht früher.
Angebot für
Gedenkstättenmitarbeiter*innen, schulische Lehrkräfte unterschiedlicher Fachrichtungen und außerschulische Multiplikator*innen, die Besuchergruppen betreuen bzw. mit Gruppen NS-Gedenkstätten besuchen.
Veranstaltungsort
EJBW
Leitung
Jennifer Farber, Verena Haug (Trainerinnen »Verunsichernde Orte«)
Anmeldung
Die Teilnehmendenzahl ist begrenzt. Anmeldeschluss ist der 06.02.2026. Bei einer Absage nach dem 06.02.2026 müssen wir Ihnen 50 % des Teilnahmebeitrages, bei einer kurzfristigen Absage nach dem 20.02.2026 müssen wir 80 % des Teilnahmebeitrages in Rechnung stellen.
Kosten
Die Teilnahme kostet 260,00 EUR und beinhaltet Übernachtung im Doppelzimmer, Vollpension und Seminargebühr (ohne Übernachtung 210,00 EUR). Für Ermäßigungsberechtigte (Studierende, Erwerbslose gegen Vorlage der entsprechenden Bescheinigung) beträgt die Teilnahmegebühr 210,00 EUR (ohne Übernachtung 160,00 EUR). Es stehen begrenzt Einzelzimmer zur Verfügung. Die zusätzlichen Kosten von 17,40 EUR/Nacht für ein Einzelzimmer sind selbst zu tragen.
Kooperation
Fritz Bauer Institut Frankfurt am Main
Hinweise
Das Seminar wird aus Mitteln des Fritz Bauer Institutes gefördert.
Die Veranstaltung wird als Lehrer*innenfortbildung bei der Hessischen Lehrkräfteakademie akkreditiert.
